Ob Kies oder Sand verwendet wird hängt nicht unwesentlich von den Fischen, die gehalten werden, ab. Bei Großcichliden, großen Barben und ähnlichem empfiehlt sich Kies als Bodensubstrat. Durch die Wühltätigkeit wäre bei Sandboden kaum noch ein Tier durch die aufgewirbelte Schwebeteilchen zu erkennen. Pflanzen wachsen bei den genannten Fischgruppen meist sowieso nur bedingt. Allerdings gibt es einigen Ausnahmen wie z.B. Geophagus-Arten, hier ist Sand zwingend notwendig da diese Fischarten den Boden ständig nach fressbaren durchkauen. Es muss dann ein entsprechend wirksamer Filter eingesetzt werden.
Viele Pflanzen wachsen nur im Sandboden so richtig gut. Da im Sand kleinste Schwebteilchen mit bestimmten Nährstoffen vorhanden sind, welche bei Kies ausgespült wurden. Durch die im Sand vorkommenden anaeroben Bakterien werden weiterhin die organischen Abfallprodukte vollständig in anorganische Stoffe umgewandelt, die die Pflanzen zum großen Teil als Nährstoffe nutzen. Es gibt allerdings auch einige Pflanzen, die gut mit Kiesböden zurechtkommen. Als Beispiel seien hier die Cryptocorynen genannt.
Um ein ordentliches Pflanzenwachstum zu begünstigen sollte die Höhe des Bodengrundes mindestens 5 cm besser 7 – 9 cm betragen. Bei flacheren Bodengründen können sich die Wurzelballen vieler Pflanzen nicht richtig entwickeln und dadurch entsteht in der Folge ein ungewolltes Wasserpflanzen-Bonsai.
Für die Neueinrichtung von Aquarien bieten verschiedene Hersteller ein Nährstoffdepot-Substrat als untere Schicht an, welche dann mit gewaschenen Sand 2 -3 cm bedeckt wird. Diese Methode sorgt langfristig für einen guten Pflanzenwuchs. Alternativ kann für die untere Schicht auch einfacher ungewaschener lehmhaltiger Bausand verwendet werden, die Wirkung ist nach meiner Erfahrung ähnlich. Bei der Verwendung von Bodengründen die nicht im Zoofachhandel angeboten werden ist darauf zu achten, dass diese nicht mit Chemikalien wie z.B. Pflanzenschutzmittel, Reinigungsmittel u.ä. verunreinigt sind. Weiterhin sollte der Bodengrund sich chemisch neutral verhalten, um keine unliebsamen Veränderung an den Wasserwerten zu erzeugen (hiermit sind besonders kalkhaltige Gesteine und Gesteine mit Metalleinschlüssen gemeint).
Eine Schichtung von Sand auf Kies (wird besonders in älterer Literatur empfohlen) ist wenig sinnvoll. Durch gewisse physikalische Regeln befindet sich nach kurzer Zeit der Sand in der unteren Schicht des Bodengrundes und der Kies liegt oben. Auch das vielbeschrieben Anlegen eines Gefälles des Bodengrundes in irgendeiner Richtung ist nur von begrenzter Haltbarkeit, da der Bodengrund irgendwie das Bestreben hat an allen Stellen das gleiche Höhenniveau herzustellen.
Viele bodenlebende Fischarten graben sich gerne in Sandböden ein. Auch sei darauf hingewiesen, dass schreckhafte Fische sich an Kies verletzen können.
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