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Betta splendens 03

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Kohlendioxiddüngung

Ein Kohlendioxiddüngung ist beim Betreiben eines auf Pflanzenwuchs ausgerichteten Aquariums hilfreich. Viele, besonders schon langjährig im Aquarienbestand vorhandene, Pflanzen wachsen auch ohne Kohlendioxidzugabe. Drei Gründe sprechen für den Einsatz einer Kohlendioxidanlage:

  1. Die Pflanzen wachsen besser und sehen dadurch dekorativer aus.
  2. Ab einer bestimmten Pflanzenmenge im Aquarium reicht das vorhandene Kohlendioxid nicht mehr aus und bei alle Pflanzen wird der normale Wuchs beeinträchtigt
  3. Einige Pflanzen wachsen ohne Kohlendioxiddüngung gar nicht und können andernfalls auch nicht gepflegt werden

Der Kohlendioxidgehalt des Wassers wird in der Regel mit Langzeitindikatoren über das Verhältnis von Karbonathärte und pH-Wert bestimmt. Da CO2 von den Pflanzen nur zur Assimilation benötigt wird, ist es sinnvoll die Kohlendioxidanlage mit der Beleuchtung über einem Magnetventil zu koppeln (geht nur bei Zufuhr aus Druckflaschen).

Damit das gasförmige Kohlendioxid im Wasser gelöst wird gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Prinzip ist das meist eine im Wasser montierte nach oben geschlossen Schale/Kästchen in welche das Gas eingeleitet wird. Das vorbei strömende Wasser nimmt das Kohlendioxid aus der Kohlendioxidblase auf.

Bei der Bereitstellung des Kohlendioxides gibt es 4 Verfahren:

  1. Biologische Erzeugung,
  2. Chemische Erzeugung,
  3. Erzeugung durch Elektrolyse,
  4. Verwendung von Druckflaschen mit Kohlendioxid

zu 1. Die biologische Erzeugung von Kohlendioxid ist die preiswertes Variante. Sie ist mit einer gewissen Sorgfalt und Aufwand verbunden. Nachteilig ist die eher geringe Menge an hergestellten CO2 und die mit zunehmender Betriebsdauer eines Ansatzes nachlassende Effektivität. Auch lassen sich die entsprechenden Gerätschaften meist nur schwer im Umfeld des Aquariums verbergen. Eine gewisse Geruchsentwicklung ist je nach verwendeten Materalien nicht ganz zu vermeiden. Der Ansatz erfolgt meist mit einer Zucker – Hefe Mischung in einer Flasche. Der Zeitraum und die Menge des erzeugten CO2  ist abhängig von der Betriebstemperatur.

zu 2. Bei der chemischen Erzeugung wird meist eine niedrigprozentige Säure tropfenweise auf eine Karbonatlösung gebracht. Problematisch ist technische Umsetzung einer dauerhaften  kontinuierliche Zufuhr kleiner Mengen (Tropfen) der Säure. Meistens sind die eingesetzten Teile nicht so genau gefertigt, so das die abweichenden Lochgrößen unterschiedliche Tropfgrößen erzeugen. Im Endeffekt ist somit die Menge des erzeugten CO2 ein bisschen dem Zufall überlassen.

zu 3. Die Kohlendioxiderzeugung durch Elektrolyse, ist sehr umstritten, da CO2  nur in geringem Maß entsteht und viele unüberschaubaren Nebenwirkungen stattfinden. Bei dem Vorgang der Elektrolyse wird eigentlich Wasser in Wasser- und Sauerstoff aufgespalten. Ein geringer Teil des Sauerstoffs verbindet sich an der Oberfläche der Kohlenstoffelektrode mit dem Kohlenstoff zu Kohlendioxid. Der Rest des im Wasser verbleibenden reaktionsfreudigen Sauerstoffes verbindet sich unkontrollierbar mit anderen Stoffen im Aquarium. Die Änderung des Kohlendioxidgehaltes im Wasser ist mit den üblichen Messverfahren nicht feststellbar.

zu 4. Im Fachhandel sind Kohlendioxidanlagen mit Druckflaschen erhältlich. Da in den Flaschen ein Druck von ca. 60 bar vorhanden ist, wird zwingend ein Druckminderer benötigt. Über diesen wird eine Blasenzahl je nach Bedarf eingestellt. Das Kohlendioxid wird in einen Diffusor oder ähnliches Gerät geleitet, von wo es vom Aquariumwasser aufgenommen wird. Bei den Druckflaschen gibt es Ein- und Mehrwegvarianten. Diese Art der Kohlendioxiddüngung ist die technisch aufwendigste aber auch die zuverlässigste Methode. Als Nachteil könnte man ein gewisses Risiko, durch undichte Verbindungen, für die eigene Gesundheit durch austretendes Kohlendioxid annehmen. Aus diesem Grund sollten die Sicherheitshinweise der Hersteller auch entsprechend ernst genommen werden.

Mit Hilfe eines elektromagnetischen Ventils, welches über die Schaltuhr der Beleuchtung betätigt wird, ist die CO2–Zufuhr nur bei eingeschalteten Licht aktiviert. So steht das zusätzliche CO2 nur dann zur Verfügung wenn es von den Pflanzen benötigt wird, außerdem verdoppelt sich so der Zeitraum der Verwendung einer Druckflasche.