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Betta splendens 03

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Haltung

 

Die Bedingungen, die das Wachstum der Pflanzen beeinflussen werden unter dem Begriff Wachstumsfaktoren zusammengefasst. Bei diesen Faktoren gilt das Minimalprinzip. Das heisst, ist auch nur ein Wachstumsfaktor in nicht ausreichender Menge vorhanden so wächst die Pflanze entsprechend wenig oder gar nicht. Zu den Wachstumsfaktoren der Wasserpflanzen gehören:

  • Licht - Beleuchtung
  • Wasser
  • Kohlendioxid
  • Nährstoffe
  • Die Nährstoffe werden in Haupt- und Spurennährstoffe unterteilt.

      Hauptnährstoffe:

      Spurennährstoffe:

      Stickstoff

      Eisen

      Phospor

      Kupfer

      Kalium

      Mangan

      Magnesium

      Zink

      Calcium

      Bor

      Schwefel

      Molybdän

       

       

       

       

     

     

    Die Nährstoffe müssen in geeigneter Form (Ionen) vorliegen. In der Regel stehen bei einem neutralen pH-Wert von 7 die meisten Nährstoffe als Ionen zur Verfügung. Bei einer Verschiebung des pH-Werts in den sauren oder alkalischen Bereich fallen zunehmend einige Nährstoffe als Salze aus. Nur wenige, auf solche Bedingungen, spezialisierte Wasserpflanzen sind in der Lage diese Salze als Nährstoffquelle zu nutzen.

    Die meisten der im Aquarium verwendeten Pflanzen sind keine Wasserpflanzen im eigentlichen Sinn, sKirschblatt emers 5ondern Sumpfpflanzen. Das heißt diese Pflanzen besiedeln die Uferzone und die flachen Bereiche der Gewässer. Ein Teil des Jahres sind sie überflutet (submers), den Rest der Zeit leben sie außerhalb des Wassers (emers). Entsprechend ihres jeweiligen Lebensraumes werden unterschiedliche Blattformen ausgebildet. Die Nährstoffe nehmen sie zumeist über die Wurzeln auf. Anders als die echten Wasserpflanzen, welche große Teile der Nährstoffe  über die Blätter aufnehmen und wo die Wurzeln eher die Funktion der Verankerung der Pflanze übernehmen. In der Aquarienpraxis bedeutet dass, die Nährstoffe müssen für den überwiegenden Teil der Pflanzen im Bodengrund vorhanden sein. Mit einem nährstoffreichen Bodensubstrat wird bei der Neueinrichtung des Aquariums eine gute Grundlage für ein zufriedenstellendes  Pflanzenwachstum gelegt. Es gibt entsprechende Bodensubstrate zu kaufen. Alternativ kann auch ein schadstofffreier einfacher lehmhaltiger Bausand als untere Bodenschicht (5 - 7 cm) verwendet werden, diese Schicht wird mit gewaschen Sand (2 – 3 cm) abgedeckt. Diese Methode wird oft bei Schauaquarien in Zoos u.ä. verwendet. Ein derartiger Bodengrund sorgt über Jahre für ein zufrieden stellendes Pflanzenwachstum. Bei dem nach einiger Zeit notwendig werdenden Nachdüngen sollten die Nährstoffe in erster Linie auch in den Bodengrund eingebracht werden. Im Handel gibt es Lehmkugelnentsprechende Düngekugeln zu kaufen. Es kann aber auch schadstofffreier Lehm oder Ton verwendet werden. Lehm bzw. Ton ist in vielen Gegenden relativ oberflächennah zu finden. Aus dem Lehm werden kleine Kugeln (ca. 2 cm, siehe links)  geformt. Um einer Wasserverschmutzung aus dem Weg zu gehen, kommen diese Kugeln kurz in ein Tiefkühlfach- oder -schrank. Die gefrorenen Kugeln werden danach einfach in den Bodengrund, nahe der zu düngenden Pflanzen eingebracht. Einige Aquarianer füllen in die Lehmkugeln zusätzlich noch geringe Mengen eines Depotdüngers für Zimmer- oder Gartenpflanzen. Bei der Verwendung von Flüssigdünger ist zu bedenken, dass ein großer Teil der Nährstoffe im Wasser verbleibt und nur eine relativ geringe Menge an die Wurzeln kommt. Die im Aquariunwasser verbleibenden Nährstoffe sind im besten Fall sinnlos, im ungünstigen Fall begünstigen sie das Algenwachstum, da die Algen diese nicht genutzten Nährstoffe durchaus sehr gut verwenden können.

    Für Aquarien gibt es eine große Zahl von geeigneten Pflanzenarten. Jede Art besiedelt in der Natur einen bestimmten Lebensraum (ökologische Nischen). Um zu Überleben und somit dem Konkurrenzdruck aus dem Weg zu gehen haben sich Pflanzen den unterschiedlichsten Standorten  angepasst. Das heißt die verschiedenen Pflanzenarten brauchen die entsprechenden Wachstumsfaktoren in unterschiedlichen Größenordnungen. In den einzelnen Aquarien sind jeweils spezifische Wachstumfaktoren des jeweiligen Standorts bzw. Beckens vorhanden, welche bestimmte Pflanzenarten begünstigen und andere benachteiligen. Daraus ergibt sich, dass es kein Aquarium geben wird, in dem alle Pflanzenarten üppig wachsen. Da regional in der Regel recht einheitliche Wasserwerte anfallen, fast alle Aquarien mit mehr oder weniger der gleichen Beleuchtung ausgestattet sind usw., findet man in den jeweiligen Aquarien örtlich auch sehr ähnliche Wasserpflanzenbestände vor. Es ist  für eine Erstbepflanzung durchaus förderlich sich die bewährten Pflanzen von anderen Aquarianern aus der Umgebung zu besorgen, dadurch steigen die Chancen einen ansehnlichen Pflanzenbestand zu erhalten.

    Die im Handel erhältlichen Pflanzen sind zumeist in Wasserpflanzengärtnereien emers (über Wasser) gezogen worden. Da die Pflanzen je nach Bedarf Unter- oder Überwasserblätter ausbilden und diese Blätter den unterschiedlichen Bedingungen angepasste Eigenschaften haben, werden nach dem Einpflanzen im Aquarium erst einmal alle Blätter abgeworfen und neue unterwassertaugliche Blätter gebildet. Dieser Prozess dauert einen gewissen Zeitraum in welchem die Pflanzen dann doch nicht so gut aussehen. Ein Teil dieser Pflanzen übersteht außerdem die Doppelbelastung (Wurzelneubildung durch Umpflanzen und außerdem neue Blätter bilden) nicht. Gitterpflanze 2

    Aus den zahlreich im Handel angebotenen Wasserpflanzen sind nur einige Arten für das jeweilige eigene Aquarium geeignet. Welche Arten das sind, kann nur über Ausprobieren herausgefunden werden. So wachsen auch als heikel eingeschätzte Pflanzen unter scheinbar ungünstigen Verhältnissen manchmal hervorragend, während sogenannte Anfängerpflanzen stehenden Fußes eingehen.