517
Betta splendens 03

Impressum

ArtemiaArtemia

Als Artemia werden Salzkrebschen verschiedener Arten bezeichnet. Artemia haben sich dem Lebensraum der Salzseen angepasst. Unter bestimmten Bedingen legen die Salzkrebschen Dauereier, die unter günstigen Bedingen mehrere Jahre schlupffähig bleiben. Die Nauplien stellen ein gutes Aufzuchtfutter dar und werden auch von Alttieren vieler Fischarten gern gefressen. Problematisch ist allerdings die Trennung der geschlüpften Nauplien von den Eischalen und nicht geschlüpften Eiern. Zum einen sehen Aquarien nicht besonders dekorativ aus, wo eine häßliche Schicht von Artemiaeiern an der Oberfläche treibt. Anderseits fressen einige Fischarten die Eireste mit und haben dann unter Umständen entsprechende Verstopfungen. Ausgewachsene Artemia werden ca. 10 mm groß und sind somit auch ein gutes Futter für größere Fische. Die ausgewachsenen Salzkrebschen sind im Handel auch in lebender, gefrosteter oder gefriergetrockneter Form erhältlich. Als Trockenfutter wird Artemia im großen Umfang in der kommerziellen Fischzucht verwendet. Artemia und die Eier werden zunehmend weniger der Natur entnommen, sie stammen heute meist aus entsprechenden Freilandzuchten.

Die Dauereier gibt es im Handel von verschiedenen Anbietern. Je nach Herkunft werden Schlupfraten zwischen 60 und 90% angegeben. Wobei sich die höchsten Schlupfraten bei den Salzkrebschen aus den nordamerikanischen Salzseen erzielen lassen. Entscheidend ist allerdings auch die Lagerung, Verpackung und das Alter der Dauereier. Die Größe der geschlüpften Nauplien ist abhängig von der jeweiligen Artemiaart. Wirtschaftlich am günstigsten ist der Kauf von 1l-Dosen (425g). Die Lagerung der geöffneten Dose sollte trocken und möglichst kühl erfolgen (Kühlschrank). Auch empfiehlt es sich zum täglichen Gebrauch eine kleinere Menge in ein extra Gefäß abzufüllen, so das an die größere Menge durch das sonstige tägliche Öffnen nicht ständig neuer Sauerstoff kommt. Bei Nichtgebrauch können die Dauereier auch eingefroren werden.

Der Ansatz der Dauereier erfolgt in Salzwasser (30 – 40g Salz pro Liter), die Temperatur sollte über 20°C liegen, günstig sind 25-30°C. Als Salz kann normales Speisesalz verwendet werden. Jodiertes Salz geht nach meinen Erfahrungen genauso gut wie jodfreies Salz. Jodfreies Salz ist allerdings preiswerter.

Es gibt mehrere gebräuchliche Gerätschaften um eine möglichst hohe Schlupfrate zu erzielen.

Einige Aquarianer benutzen flache Schalen, in denen das Salzwasser mit einem Wasserstand von 3 – 4 cm eingefüllt wird. Die Schalen werden meist auf den Aquariendeckscheiben so postiert, so dass durch die Aquarienbeleuchtung die Schale eine helle und ein dunkle Seite hat. Die Artemiaeier werde auf der dunklen Seite in die Schale eingebracht. Die schlüpfenden Nauplien schwimmen nach ca. 24h zum Licht und können dort über einen gewissen Zeitraum mit einem kleinen Kescher abgefischt werden. 

Der Ansatz in belüfteten Plaste- oder Glastrichtern ist die verbreiteste Methode. Hierbei wird ein nach unten hängender Trichter, an welchem unten ein verschließbarer Ablassschlauch befestigt wurde, mit Salzwasser und Artemiaeiern befüllt. Das Ganze wird kräftig belüftet und je nach Temperatur können nach 24 – 48 Stunden die Artemianauplien über den Ablassschlauch entnommen werden. Da die geschlüpften Nauplien sich am Bodengrund sammeln und die Eischalen an der Oberfläche schwimmen ist das bei einer guten Schlupfrate kein Problem. Eier aus denen nichts schlü453pft, sinken allerdings auf den Boden und bei einer schlechten Schlupfrate sind diese dann massenhaft dabei. Für dieses Problem gibt es bis jetzt keine praktikable Lösung.

Ich nehme in Abwandlung dieses Prinzips einfache Plasteflaschen mit Schraubverschluss. In den Schraubverschluss wird ein Loch für den Luftschlauch gebohrt. In der aufrecht stehende Flasche schlüpfen die Nauplien und werden dann mit einem Luftschlauch (bei abgeschraubten Deckel) in ein feinmaschigen Netz abgesaugt. Die Nauplien werden aus dem Netz mit einer Pinzette verfüttert.

Um die Nauplien etwas mit Zusatzstoffen anzureichern füttere ich nach 24 Stunden mit einem pflanzlichen Jungfischaufzuchtfutter, so dass bei der Verfütterung nach 48 Stunden, die Nauplien die zusätzlichen Nährstoffe vermutlich in sich aufgenommen haben. Ein Verfüttern nach einem noch längeren Zeitraum ist insoweit problematisch, als dass die Nauplien dann in der hohen Bestandsdichte relativ schnell absterben.

In der etwas wärmeren Jahreszeit ist es möglich Artemia auch bei uns im Freiland zu züchten. Dazu wird eine alte Badewanne oder ähnliches benötigt. Diese wird mit entsprechenden Salzwasser halb befüllt (damit diese bei Regen nicht gleich überläuft). Der Behälter muss in der Sonne stehen damit sich entsprechende Algen bilden und höhere Temperaturen erzielt werden. Nach der Zugabe von einigen Artemiaeiern kann mit etwas Glück nach einigen Tagen erwachsene Artemia entnommen werden, wobei den Tieren vorher noch genug Zeit zur Vermehrung zu geben ist. Einige Artemiaarten überleben sogar unsere Winter im Freien.