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Betta splendens 03

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Schwarze Mückenlarven

Aus den Schwarzen Mückenlarven schlüpfen Stechmücken. Da auch in den Heimatgebieten unserer Fische diese Mückenlarven vorkommen, sind Schwarze Mückenlarven ein sehr gutes und meist artgerechtes Futter. Schwarze Mückenlarven befinden sich in der Regel an der Wasseroberfläche, wo sie kopfunter hängend mit ihrem Atemrohr sich mit Sauerstoff versorgen und Wasser nach Bakterien und ähnlichem filtrieren. Bei Gefahr bewegen sie sich mit seitlich schlagenden Schwimmbewegungen Richtung Bodengrund. Auf Grund dieser vorwiegend oberflächenorientierten Lebensweise sind sie für die meisten Bodenfische ein ungeeignetes Futter. Schwarze Mückenlarven kommen schon in den kleinsten Wasseransammlungen vor. Unter Umständen enthält eine Regentonne mit ca. 40 – 50 l Wasser schon eine ausreichende Menge für eine oder mehrere Futterportionen (durch das Einbringen von etwas Heu in die Regentonne läßt sich die Ausbeute noch erhöhen). In größeren Mengen kommen schwarze Mückenlarven in stark organisch belasteten Gewässern vor. Das Fangen in solchen Gewässern ist allerdings etwas unangenehm. Die 

Schwarze Mückenlarve Auenwald Apr 10 02

Hälterung lebender Schwarzer Mückenlarven sollte sehr kühl (im Kühlschrank) erfolgen, ansonsten kann das massenhafte Schlüpfen der Stechmücken beobachtet werden. Bei der Fütterung sollte bloß die Menge verfüttert werden, die auch wirklich gefressen wird, so steht es jedenfalls in den Büchern. In der Praxis überleben allerdings oft zwei, drei Mückenlarven, die schlüpfenden Mücken fliegen dann zur eigenen Freude und der aller Mitbewohner in der Wohnung herum. Aus diesem Grund ist es günstiger die Mückenlarven vor dem Verfüttern mit heißem Wasser abzutöten.

Weiße Mückenlarven

Die Larven der Büschelmücke sind durchsichtig und werden in der Aquaristik  Weiße Mückenlarven genannt. Büschelmücken können nicht stechen bzw. Blut saugen. Die Fütterung mit Weißen Mückenlarven ist hinsichtlich eventuell schlüpfender Mücken also wesentlich unproblematischer. Weiße Mückenlarven ernähren sich räuberisch von Kleinstlebewesen, sie schwimmen frei im Wasser und sind aus diesem Grund ebenfalls für Bodenfische eher nicht geeignet. Weiße Mückenlarven sind oft beim Fangen von Wasserflöhen dabei. In größeren Mengen treten sie nur sporadisch, meist im Winter oder Frühjahr, in den Gewässern auf. Gefrostete Weiße Mückenlarven schwimmen nach dem Auftauen an der Wasseroberfläche, was für Oberflächenfische eine gutes Futter darstellt.

Weiße Mückenlarve

Rote Mückenlarven

Zuckmücken schlüpfen aus roten Mückenlarven. Zuckmücken bilden zum Teil große Schwärme und ernähren sich von Nektar. Sie stechen ebenfalls nicht. Rote Mückenlarven leben am und im Bodengrund belasteter Gewässer. Der Eigenfang in verfütterbaren Mengen ist doch etwas aufwendig, so dass hier auf den einschlägigen Handel verwiesen werden soll. Nach Literaturangaben ist eine gängige Methode beim Eigenfang, am Gewässergrund ausgebreiteten Kartoffelsäcken aus Jutestoff in welchen die Würmer dann kriechen. Nach ca. einer Woche werden die Kartoffelsäcke eingesammelt und die Roten Mückenlarven ausgespült. Rote Mückenlarven verkriechen sich nach der Fütterung recht schnell in das Bodensubstrat, aus diesem Grund ist es besser gefrostete Mückenlarven zu verfüttern, welche auch schnell auf den Bodengrund sinken. Sie sind ein ideales Futter für fast alle Bodenbewohner. Probleme soll es nach Literaturangaben mit Widerhaken und anderen Fortsetzen an der Chitinhülle der Larven geben. Lebende Rote Mückenlarven sollen sich auch von dem Inneren einiger Fische durch die Magenwände einen Weg nach außen gebohrt haben. Diese Erfahrungen habe ich allerdings noch nie gemacht und außerdem kenne ich niemanden, der diese Behauptungen .

Rote Mückenlarve

bestätigen kann. Einleuchtend dürfte allerdings auch sein, dass eine Fütterung von 2 bis 3 cm großen Salmlern und Bärblinge mit ausgewachsenen roten Mückenlarven nicht unbedingt günstig bzw. artgerecht ist, während für gleich große Grundeln dieses Futter durchaus ideal ist.

Die roten Bestandteile der Mückenlarven (Chironomidenhämoglobin) führt bei einem Teil der Aquarianer (wie auch bei mir) zu mehr oder weniger ausgeprägten allergischen Reaktionen. Diese können sich auf verschiedene Art bemerkbar machen. So führt unter anderem der Kontakt mit dem Hämoglobin zu juckenden Bläschen auf der Haut. Dies kann aber weitgehenst durch den Gebrauch von Pinzetten minimiert werden. Hüten sollte man sich, wenn eine entsprechende Allergie besteht, vor dem Verfüttern von gefriergetrockneten roten Mückenlarven. Die allergieauslösenden Stoffe kommen hier als feiner Staub in die Luft und werden eingeatmet, die Reaktion ist wie ein schwerer Heuschnupfenanfall und somit äußerst unangenehm